Die Lorenzner Hofkapellen

von Richard Niedermair
Vorwort
In den ersten vier Ausgaben „Aus der Lorenzner Chronik“ sind die Vorgänge rund um die Choleraepidemie von 1831 bis 1837 beschrieben worden. Nun soll ein anderes Thema behandelt werden, nämlich die Geschichte der Lorenzner Hofkapellen.
Im Lorenzner Kirchenführer von 1996 und in der erneuerten Auflage von 2008 haben auch zwei künstlerisch bedeutende Hofkapellen Eingang gefunden. Im Lorenzner Kunst- und Wanderführer von Dr. Hubert Stemberger, den 1991 der Tourismusverein in Auftrag gegeben hat, werden auch die meisten Hofkapellen erwähnt.
Es dürfte sicher die Mühe wert sein, die Geschichte der einzelnen Kapellen etwas eingehender zu betrachten. Die historischen Quellen hierfür sind leider nicht besonders ergiebig. Einigen Aufschluss können die Aufzeichnungen von Hw. Joseph Fercher geben, der von 1828 bis 1833 Kooperator in St. Lorenzen und von 1833 bis 1854 Kurat in Onach gewesen war. Zusammen mit der Geschichte der betreffenden Höfe, den Verträgen in den Gerichtsbüchern und den Dokumenten in diversen Archiven kann man die Vergangenheit der Kapellen aber einigermaßen nachvollziehen.
Die meisten dieser Kapellen sind im 18. Jahrhundert entstanden. Jede Kapelle hat ihre eigene Entstehungsgeschichte. Wohl alle Kapellen dienten der christlichen Andacht. Der abendliche Rosenkranz in der Bauernstube,
oder in der nahen Kapelle gehörte früher bei der Landbevölkerung zum Alltag. Die oft kunstvoll geschmückte Einrichtung, darunter auch künstlerisch wertvolle Kleinode, zeugen von tiefem Volksglauben. Für so manchen Hofbesitzer hatte eine Kapelle aber sicher auch den Charakter eines gewissen Statussymbols.
Dank der Hilfe des Denkmalamtes konnten diese kleinen Sakralbauten erhalten werden. Nicht zuletzt aber sind es die Bauern, die Hofbesitzer selbst, die das heimatlich väterliche Erbe zu schätzen wissen, und die Hofkapellen erhalten und pflegen, was allgemeine Anerkennung verdient.

St. Lorenzen im Dezember 2021
Richard Niedermair

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