Vorwort
Vor hundert Jahren erhielt die Pfarrei zum Heiligen Laurentius neue Glocken. Am 30. Juli 1922 wurden diese Glocken geweiht. Es war ein großer Tag für die Pfarrgemeinde und dies in doppelter Hinsicht. Zum Einen war die finanzielle Frage für das neue Geläute gelöst. Zum Anderen war es ein wichtiges Datum zur Normalisierung der Verhältnisse nach dem schrecklichen Krieg.
Das beginnende 20. Jahrhundert vermittelte den einfachen Menschen Zuversicht. Auf hoher politischer Ebene zogen sich aber finstere Gewitterwolken zusammen. Wie ein Donnerschlag begann der Erste Weltkrieg, der die Welt veränderte.
Nach über vier Jahren Krieg und dem Schock der völlig unerwarteten Abtrennung vom Vaterland durch den Friedensvertrag von Saint Germain, sollte wieder Ruhe einkehren. Nun konnten in altgewohnter Form wieder die Glocken in den beiden Lorenzner Türmen erklingen.
Das Läuten der Kirchenglocken war nicht nur Tradition oder religiöser Brauch. Die Glocken waren vielmehr Ausdruck des Glaubens und fester Bestandteil der christlichen Kultur. Sie mahnten zum Gebet, riefen zum Gottesdienst und zeugten von der Festlichtkeit des Sonntags und der christlichen Feiertage. Die Glocken regelten den Alltag der Arbeitswelt und galten als Zeichen der Hoffnung und des Friedens.
Die Glockenweihe am 30. Juli 1922 war in der Pfarrei zum Heiligen Laurentius ein besonderes Fest. In dieser Ausgabe sei an dieses Ereignis vor 100 Jahren erinnert.
St. Lorenzen im Juli 2022
Richard Niedermair
Die hier veröffentlichte digitale Ausgabe ist auch als gedrucktes Heft in der Bibliothek und beim Tourismusverein von St. Lorenzen erhältlich!