Das Schicksal der Tiroler Landesvertheidiger in den Jahren 1809 und 1813 am Beispiel von Georg Leimegger
Vorwort
Am 20. Februar wird der Todestag von Andreas Hofer begangen. An diesem Tag im Jahr 1810 wurde der Anführer der Tiroler Freiheitskämpfer in Mantua auf Befehl Napoleons von einem Exekutionskommando erschossen. Es ist der Gedenktag für die im Kampf um die Heimat gefallenen Landesverteidiger.
Die im Jahr 1990 gegründete Schützenkompanie von Onach trägt den Namen von Georg Leimegger. Er war der Obererbauer in Hörschwang. Als Korporal der Michaelsburger Kompanie hat er bei der sogenannten zweiten Bergiselschlacht im Mai 1809 sein Leben verloren.
Georgs Bruder Johann Leimegger traf ein anderes Los. Er wurde gezwungen in fremder Uniform in den Krieg zu ziehen. Sein Ableben ist unbekannt. Er wurde nahezu vergessen.
In der Geschichtsschreibung wurde den Tiroler Freiheitskämpfern nicht immer derselbe Stellenwert zugemessen. Gleich nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurden sie aus der Erinnerung verdrängt. Hundert Jahre später waren die Tiroler Schützen hingegen gefeierte Helden. In Zeiten nationalistischer Diktatur wurden Andreas Hofers Kampfgefährten sogar propagandistisch missbraucht.
Ruhm und Ehre haben aber auch eine Kehrseite, die allzuleicht vergessen wird. Am Beispiel des Schicksals der Brüder Georg und Johann Leimegger zeigt sich, dass auch die Familie und das Umfeld ein schweres Los mittragen. Bei Kriegen gibt es im Grunde nur Verlierer. Möge ihnen der Tod zur Ehre, uns aber zur Mahnung sein.
St. Lorenzen im Februar 2023
Der Autor
Richard Niedermair
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